Gelungener Auftritt DTA schafft eine Bühne für Bewohner
Eröffnung Pflegeheim Ybbs
Für den Um- und Zubau des Pflegeheims in Ybbs an der Donau wurde ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben, an dem 43 Büros teilnahmen. Ziel war es, das bestehende Gebäude auf 120 Betten auszubauen, energetisch zu sanieren und neu zu organisieren. Das Projekt von DTA überzeugte die Jury durch seine besonders kompakte Form, wodurch auch der vorhandene Garten großteils erhalten bleiben konnte, in dem man auf Spazierwegen zwischen Pergolen und Bachlauf flanieren kann. Die Architektur tritt äußerlich ruhig mit dem alten Teil in einen Dialog und wirkt schlicht und zeitlos. Die springenden Fensterachsen erzeugen eine gewisse Dynamik in der eher zurückhaltenden Fassade, Balkone brechen diese auf.
Durch die Verschmelzung der alten und neuen Bauteile entstand eine dreihüftige Anlage, deren Herzstück die zweigeschossige Kapelle darstellt, die geschickt in den neuen Verwaltungstrakt integriert wurde und über Lichtbänder belichtet wird. Sie ist der zentrale Orientierungspunkt der gesamten Anlage. In Verbindung mit dem direkt beim Eingang gelegenen Verteiler und Cafeteria-Bereich ergibt sich durch flexible Wandelemente bei Bedarf die Möglichkeit umfangreicherer Nutzungen. Der Altarraum kann abgeschirmt werden, der sakrale Raum kann aber auch vergrößert werden. Durch diese Flexibilität entstehen Offenheit und Freundlichkeit dieser allgemein zugänglichen Räume.
Im Pflegebereich des Bestandes wurden zwei Zimmerachsen hinzugefügt. Exakt in der Fuge zwischen Alt und Neu entfaltet sich ein Aufenthaltsbereich mit Dorfplatz-Charakter, wo auch eine Küchenzeile integriert ist. Pro Wohngruppe gibt es zusätzlich einen stilleren Rückzugsbereich. In den Zimmern selbst dominiert das Material Holz als betont wohnliche Komponente, die sich sogar in den fertig angelieferten Sanitärboxen wieder findet und auch am Gang spürbar wird.. Als Identifikationsmerkmal dienen farbige Vorhänge, deren Couleur auch bei den Fliesen im Badezimmer aufgegriffen wird. Das Boxensystem der Badezimmer lässt vor den Zimmertüren auf den Gangflächen einladende Nischen entstehen, die von den jeweiligen Bewohnern individuell genutzt werden können.
Nachdem DTA mit einer vorhandenen Struktur konfrontiert war, die bei laufendem Betrieb umgebaut werden sollte, wurde bei diesem Projekt besonders darauf geachtet, den Bewohnern so viele Annehmlichkeiten wie möglich anzubieten. Dazu zählen unter anderem auch die extratiefen Parapete die Bettlägrigen einen freundlichen Ausblick in die wunderbare Landschaft ermöglichen, sowie auch ein eigener Demenzgarten.